CD-Review: Martin Sasse Longing

CD-Review: Martin Sasse Longing

 

 Martin Sasse Trio-Longing

 

Neulich habe ich ein nettes Paket bekommen von JazzJazz Records, da war u.a das neue Album von Martin Sasse Trio Longing dabei. JazzJazz Records ist ein kleines aber sehr feines Jazzlabel aus Köln, überwiegend mit Einspielungen von Martin Sasse. Aber auch von Gerd Dudek, Flay Classen und Caris Hermes. Das Markenzeichen des Labels sind seine markanten Covers mit den Songtiteln in hellen Farben und großer Schrift.

 

Heute möchte ich u.a auf das Album Longing eingehen, welches Martin Sasse mit Martin Gjakonovski am Bass und Joost van Schaik aufgenommen hat. Auf dem Album sind acht Eigenkompositionen und zwei Standards „How Little We Know“ und „Lover Man“ zu hören. Das Album hat alles was ein Jazzalbum für mich ausmacht, denn es swingt locker, hat markante Melodien und klassische elegante Balladen. 

 

Das zweite Album welches mich sehr angesprochen hat war eine Liveaufnahme aus dem Jazzclub Birds Eye mit Harry Allen. Diese besteht aus Standards und eigenen Liedern, welche Martin Sasse und Harry Allen locker und federleicht swingen. Es sind viele schöne Melodien dabei, die wunderbar am Klavier und Piano klingen. Ein Album für Liebhaber des klassischen Tenor Saxophons Sound.

Über beide Alben konnte ich Martin Sasse ein paar Fragen stellen.

 

Hallo Herr Sasse schön, dass Sie Zeit für jazzreporter.com haben!

 

Was mögen Sie an JazzJazz records?

 

Ich habe das Label mitgegründet, bin Gesellschafter. Es repräsentiert eine neue, junge, swingende, deutsche Jazzszene

 

Wie kam ihr aktuelles Trio mit Martin Gjakonovski und Joost van Schaik zustande?

 

Ich arbeite mit beiden schon lange in unterschiedlichen Formationen zusammen. Sie sind beide die besten ihres Fachs.

 

Was bewog sie das Album Longing aufzunehmen?

 

Ich habe in der Corona-Zeit viele Stücke komponiert, die ich unbedingt veröffentlichen wollte.

 

Bei „How Litte we know“ musste ich sofort an die bekannte Version von Frank Sinatra denken, war das für sie eine Inspiration? Für mich klingt es genauso locker und swinging wie bei Sinatra.

 

Frank Sinatra auf jeden Fall, aber auch Peter Bernstein, mit dem ich das Stück oft gespielt habe.

 

Bei „Longing“ kann man ein etwas längeres Bass Intro und eine Bass Solo am Ende hören, dies ist eher selten bei einem Trio. Woher kam diese Idee?

 

Martin Gjakonovski ist ein hervorragender Solist, den ich immer gerne feature. Die Intro und Outro passt einfach gut zu dem Stück.

 

Green and Blue ist für mich die große Ballade auf dem Album. Soll dies eine Hommage an Bill Evans sein? Der Titel liegt es ja Nahe.

 

Auf jeden Fall ist Bill Evans einer meiner großen Inspirationen, aber der Titel bezieht sich auf die Farbeindrücke meiner langen Spaziergänge während der Corona - Zeit im Beethoven - Park in Köln.

 

Der Song Soul of Jazz klingt für mich nach einen Blue Note Song a la Art Blakey und Lee Morgan. Ist dieser Blue Note Sound die Basis für ihr Klavierspiel?

 

Definitiv! Ich liebe die Blue Note - Ära und sie inspiriert mich immer wieder

 

Ein fetziger Song ist für mich „Swing Swing“ welches für mich nach einer Kombinbation von Teddy Wilson und Count Basie klingt. Wie ist dieser Song entstanden- ganz spontan auf der Bühne?

 

Ich hatte einige Male das Vergnügen mit dem kürzlich verstorbenen Trompeter Dusko Gojkovich zusammen zu spielen. Swing, Swing, Swing ist eine Homage an ihn.

 

Was fasziniert sich an dem Song „Lover Man“?

 

Das ist eine meiner Lieblingsballaden.

 

Kommen wir noch zu Ihrem Album mit Harry Allen. Wie kam diese Zusammenarbeit zu Stande?

 

Mit Harry spiele ich ja schon seit Jahren zusammen. Wir passen einfach gut zusammen.

 

Was schätzen Sie an Harry Allen?

 

Seinen Sound, seine Time und seine Melodien.

 

Das Album entstand mitten in der Corona Krise. War das eine ganz besonderer Konzertabend für Sie?

 

Auf jeden Fall, denn das Publikum konnte ich kommen, das Album heißt Live at Birds Eye, ist aber leider ohne Publikum aufgenommen worden.

 

Ist die Song Auswahl spontan entstanden?

 

Nein, das war das Tourprogramm, das wir zuvor einige Male gespielt haben.

 

Wie schaffen Sie es Standards wie „Blue Skies“ und „See You at the Fair“ neues Leben einzuhauchen?

 

Ich denke, da wir die Stücke lieben und so gerne spielen.

 

Planen Sie weitere Konzerte mit ihrem Trio auch in Bayern?

 

Na klar, im Herbst 2024 sind wir wieder auf Tour.

 

Danke für Ihre Zeit Herr Sasse hoffentlich sehen wir uns bald auf einem Konzert.

 

Die beiden CDs könnte ihr bei JazzJazz records erwerben.

jazzjazz.de                                                         

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Georg Henn (Montag, 11 Dezember 2023 10:04)

    Dann freue ich mich schon mal auf das Konzert mit Harry Allen im Herbst 24, bei uns in bonn